Freitag, 10. Februar 2017

Thailand

Es war einfach in Hannover in das Flugzeug zu steigen und über Moskau nach Thailand zu fliegen. Dort umfing mich gleich eine angenehme Schwüle. Es war warm und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Die Menschen lächelten mich unverständig aber sehr freundlich an. Verglichen mit dem kalten,unfreundlichen Klima in Deutschland - paradiesisch. Ich war froh diesen Schritt gemacht zu haben.

Der Flug nach Bangkok

Die Nacht hatte ich kaum geschlafen. Ich flog Februar 2015 nach Thailand. Zu der Zeit gab es politische Spannungen zwischen Russland und der Europäischen Union. Gebannt guckte ich im internationalen Bereich des Moskauer Flughafens russische Nachrichten, die anders waren als das was in Deutschland im Fernsehen kam. Da ich kein Russisch verstehe, war ich froh nur ein paar Stunden dort warten müssen. Ich erinnere mich an die schönen Bilder von Moskau in der Nacht aus dem Flugzeug heraus. Der Flug von Moskau nach Bangkok verlief ruhig. Vielleicht schlief ich eine Stunde, sicher bin ich mir aber nur noch, daß ich wahnsinnig aufgeregt war.

In Bangkok

Die Aufregung wich einer gelösten Freude dort angekommen zu sein, wo für viele Leute die freundlichsten Menschen der Welt wohnen: in Thailand. Ich genoß das Gehen mit meinem Rucksack durch die Fremde. Asiatische Gesichter, Lächeln, keiner wollte etwas oder machte Probleme. In Deutschland dachte ich oft daran, vielleicht dort einen Kulturschock zu bekommen und einsam durch asiatische Gässlein zu irren und ja: mit Englisch kommt man nicht weit und Deutsch ist absolut unbekannt. Es kam aber so, daß ich Deutschland vergaß, seit dem ich das Flugzeug am Suvarnabhumi-Airport verlassen hatte.

Den ersten Abend ging ich ins Saxophone, einem Jazzclub im Osten von Bangkok, direkt am Victory-Monument. War begeistert über die Livemusik dort. In ganz Thailand gibt es oft Livemusik in Bars deren Niveau meist weit über dem in Europa liegt. Die Thais sind freundlich, musikalisch und lieben Karaoke.

Die Drinks in Thailand sind ebenfalls sehr gut, werden aber wegen der Hitze nicht sehr gesüßt und schmecken eher säuerlich. Da ich nicht so sehr ein Biertrinker bin, verschlug es mich zu den Cocktails. Mein abendlicher Favorit war der Mojito

Zugfahrt in Thailand

Bangkok ist eine sehr große Metropole. Am nächsten Morgen verließ ich meine Unterkunft und wollte den Beton der Stadt verlassen. Ab und an sah ich Palmen im Betondschungel hervorschauen. Ich wollte mehr davon sehen und machte mich mit meinem Rucksack zum Zentralbahnhof, Hua Lamphong, auf.

Ich wußte, daß Thailand über ein gutes Eisenbahnnetz verfügt. Das wollte ich mir bei der Erkundung des Landes zu Nutzen machen. Es ist - für Thais - oft kostenfrei zu benutzen, Touristen zahlen nicht wirklich viel mehr.

Am Zentralbahnhof lernte ich eine Familie kennen. Mit der Großmutter fuhr ich dann meine erste Eisenbahnnacht durch an die Grenze zu Kambotscha. Die alte Dame half, daß ich Essen bekam und ich fühlte mich gut in den Wagon mit all den fremden Gesichtern und Stimmen.

Der Nordosten von Thailand ist sehr bäuerlich und der Lebensstil ist mehr ursprünglich. Als motivierter Backpacker wollte ich zuerst dorthin. - Ich würde in den nächsten Tagen keinen Touristen zu Gesicht mehr bekommen. Aber der Zug ratterte durch die Nacht, alles klappte. Ich war von nun an Traveler.

Am nächsten Morgen ging auf der Zugbank die Sonne auf. Ich sah Wasserbüffel, Reisfelder und Menschen mit Strohhut und in der Ferne krähten zunehmed Hähne. Die alte Dame stieg 2 Dörfer vor der Endstation aus. In Ubon Ratchathani hielt der Zug und ich stieg aus. Es war früher Morgen.



Chinesisches Neujahrsfest

Im Februar feiert man in Asien das Chinesische Neue Jahr. Es gibt eine große, chinesische Volksgruppe in Thailand. Die Chinesen betreiben gerne kleine Geschäfte in den verwinkelten Straßenzügen der Städte. Manchmal verstehen sie auch einfache Sätze oder Wörter in Englisch und sie helfen, - so gut wie es geht.

Nachts kann man seelenruhig über Straßenmärkte gehen und die Eindrücke einer fremden Kultur auf sich wirken lassen. Ich mochte die tanzenden Drachen in den Straßen, das Streetfood und Thailand ist wahrscheinlich das einzige Land in dem Karaoke ästhetisch klingt.



Thailändische Mentalität

Man empfahl mir meine Reise in Thailand zu beginnen. Da die Leute sehr hilfsbereit und höflich sind, kam es bei jedem Problem zu einer schnellen Lösung. Wenn man lange Hosen und Hemd trägt ist dies sehr höflich und schick. Für einen Traveler sind festes Schuhwerk und lange Kleidung ein guter Schutz gegen Sonne, Insekten und Schlangen. Normale Touristen in kurzen Sachen und Sandalen gelten als sehr unästhetisch. Die Einheimischen sind aber zu höflich um das einen Touristen spüren zu lassen. 

In Zügen reist man nie alleine. Jemand setzt sich neben einen und spricht in Thai mit einem. Am Anfang fand ich das komisch. Aber es war so, daß es nur auf Tonlage und Stimmung ankam. Es war gut für mich zu reden, auch wenn eine Verständigung im westlichen Sinn nicht möglich war. Ich kann sagen, daß es schwierig ist sich in einer buddhistisch geprägten Kultur einsam zu fühlen, auch wenn man von der Sprache nur ein paar Wörter kann.



Kultur

Buddhismus und das thailändische Königshaus spielen eine bedeutende Rolle in Thailand. So ist es bei Gefängnisstrafe verboten den König zu beleidigen. In diesem Jahr lebte noch der König Bhumibol Adulyadej. Der dienstälteste König der Erde und man spürte gerade bei dem einfachen Volk eine ernstgemeinte Sympathie für ihren Herrscher. De facto wurde aber Thailand von einer Militärregierung regiert. Polizei und Militär sind aber in den Straßen zurück haltend. Als Farang, so nennt man dort Menschen aus dem westlichen Kulturkreis, wurde ich noch nicht einmal bei Paßkontrollen im Zug belästigt. Drogen werden aber in Thailand mit Gefängnis bestraft.

Auf der anderen Seite gelten Homo- und Transsexuelle sowie Prostitution in Thailand kulturell als akzeptiert, weshalb Thailand als ein El Dorado westlicher Sextouristen gilt. Als Backpacker wollte ich diese Bezirke meiden, so wie auch Touristenzenter. Der Nordosten bot sich an alleine durch die Fremde zu reisen. Ich hangelte mich an der Eisenbahntrasse zurück nach Bangkok. Nahm mir dann den Südwesten vor um am Ende nach Chian Mai zu kommen.

Im Südwesten machte ich einen Tauchkurs auf Ko Tao und besuchte die Fullmoonparty auf Ko Phangan. Im Nordwesten in Chian Mai konnte ich einen Vipassana-Meditationskurs machen.


Thailand kann exotisch, sehr touristisch aber niemals kompliziert sein. Meine 4 Wochen dort überzeugten mich weiter mit dem Rucksack zu reisen. Ich wollte weiter nach Osten und die Philippinen boten sich an. So buchte ich einen Flug von Bangkok nach Manila und auch musste schon ein Weiterflugticket haben. Ich kaufte eines nach Hong Kong. 4 Wochen Philippinen erwarteten mich.


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