Mittwoch, 10. Mai 2017

Jamaika

Jamaika ist eine kleine Insel im karibischen Meer. In etwas mehr oder weniger 3 Stunden kommt man mit öffentlichen Sammeltaxis von einem Ende der Insel zum anderen. Die größte Stadt auf der Insel ist mit fast einer Million Einwohnern Kingston an der Südostküste der Insel. Dort landete ich. Die Einwohner, vornehmlich die maennlichen, haben eine ausgeprägte Händlermentalität. Alle Preise, die anfangs stets völlig zu hoch angegeben werden, kann man auf erträgliches Niveau herunterhandeln. Kommunikation ist daher auf Jamaika sehr wichtig.
Ich musste zuerst vom Flugplatz irgendwie in die Stadt kommen. Das Taxi handelte ich auf 20 USD herunter. Das war günstig. Im Allgemeinen wird bezüglich der Sicherheitslage auf Jamaika stets gewarnt, am besten gleich vom Flugplatz mit einem Taxi in ein Hotel zu verschwinden und dieses dann niemals alleine zu verlassen. Das wäre natürlich ein wenig zu langweilig gewesen. Der Bus vom Flugplatz in die Stadt wäre völlig ok gewesen und ich persönlich habe mich in Kingston niemals unsicher gefühlt.
Allerdings habe ich in der Zeit, in der ich dort war, von einem ermordeten und einem ausgeraubten Touristen in Kingston gehört. Persönlich für mich war der Ort aber sehr angenehm. Nachts gab es jeden Tag Street- oder Dancehallparties. Ich mochte die beiden Strände in der Nähe von Kingston: Lime Cay, eine meist eisame Insel vor Port Royal, und Hellshire Beach, ein Strand, der von Einheimischen gerne zum Entspannen genutzt wird. Tagsüber kann man sich gut dort aufhalten, während in der Nacht das umfangreiche Nachtleben von Kingston lockte. Kingston ist im großen und ganzen eine recht entspannte Stadt, sehr sozial und sehr warmes Klima. Man wird dort Freunde treffen und nach den 6 Wochen USA war das genau der richtige Ort für mich.
Kingston bot jede Nacht einiges: Street- oder Dancehallparties, Reggae-Konzerte und Fußballspiele.
Jamaika ist die drittgrößte englischsprachige Nation in Amerika und das half tiefer in das Land einzusteigen als das noch in Asien möglich war.
Reggaemusik war mir bisher nicht unbedingt ein Begriff. Aber Jamaika bietet wohl die in der Welt höchste Dichte an Reggaemusikern. Gefühlt traf man an jeder Straßenecke einen. Musik ist auf der Insel ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens. Überall war sie präsent und prägte das Lebensgefühl. Zu meiner Zeit wurden Chronixx und Protoje überall rauf und runter gespielt. Dancehallmusik wurde dem älteren Reggaestil bevorzugt. Die meisten Musiker pflegten aber ihren eigenen Weg der Musik zu gehen, weit abseits vom Mainstream und größerer gesellschaftlicher Beachtung.
Zum anderen herrschte dort eine spezielle Ausrichtung des christlichen Glaubens vor, die Rastafarireligion.
Rastafaris haben eine besondere Lebensphilosophie. Im Grunde ist es eine Religion, die im Zuge der Sklavenemanzipation in Amerika entstand, die mit einer vollkommenen Neuinterpretation der Bibel ein "schwarzes"Christentum schuff.
Der oft erwähnte "Rassismus gegen Weiße" oder Homophobie habe ich in Jamaika nicht gespürt. Trotzdem halte ich es jetzt nicht für empfehlenswert dort Homosexualität offen zeigen zu wollen.
Die Erotik der Insel ist durch und durch heterosexuell. Weiße, reiche Frauen geniessen es dort absolut im Mittelpunkt stehen zu können. Aussehen egal.
Jamaika ist ein Mekka des weiblichen Sextourismus, wie die Philippinen ein männliches El Dorado waren. Jamaikanische Frauen sind im Gegensatz zu den Männern alles andere als aufdringlich. Aber bei ernsthaften Interesse durchaus für eine Affäre offen. Man muß aber Jägerinstinkt mitbringen.