Montag, 27. Februar 2017

Tauchen in den Philippinen

In den Philippinen entdeckte ich meine Liebe zum Tauchen. Die Tauchmöglichkeiten sind dort recht zahlreich und es ist günstig. In Puerto Galera zahlte ich z.B. 60$ für 2 Tauchgänge am Tag. -Wir unternahmen aber 3 Tauchgänge. In den Philippinen lohnt es sich immer über die Preise zu verhandeln. Mir wurde auch bewußt wie einzigartig jeder Tauchgang sein kann. Da die Situation an Land trostlos sein kann, entschloß ich mich dort, bevorzugt Tauchplätze aufzusuchen.

Tauchen in San Fernando

San Fernando war der erste dieser Tauchorte. Er befindet sich an der Westküste von Luzon, der nördlichen großen Hauptinsel von den Philippinen. Ich hatte das Gefühl ich wäre der erste Tourist seit langem, der dort nach ein paar Tauchgängen fragte. Der Divingpoint war am Strand direkt hinter dem Flugplatz.



Preislich war das alles sehr in Ordnung und ich schlief eine Nacht im benachbarten Hotel. Am nächsten Tag ging es los. 2 Männer ruderten einen typischen philippinischen Trimaran. Es war sehr eng. Am Riff angelangt sprangen ich und der Guide ins Wasser und tauchten.

Es war sehr schön. Ich machte meine erste Höhlentaucherfahrung. Auf Facebook sollte ich später schreiben: durch eine enge, lange Höhle zu tauchen und wieder in das Blau des Ozeans zu gelangen ist wie durch eine Vagina zu gleiten und neu geboren zu werden. Den Tag über war ich sehr positiv und ich fand das hatte richtig Spaß gemacht.

Tauchen in Puerto Galera

Puerto Galera liegt auf der Insel Mindoro südlich von Luzon. Über Batangas City kann man leicht mit einer Fähre erreichen. Vorsicht: im Hafenbereich lauern jede Menge Scammer, die am liebsten einen Tripp mit einem Privatboot verkaufen würden. Ebenso Diebstähle werden berichtet. Kommt man erst später am Abend an, dann fahren keine Fähren mehr, nur noch Privatboote, die zu Schlepperpreisen arbeiten. Dann Hotel nehmen und früh am Morgen ein reguläres Ticket kaufen.



Die Fahrt nach Puerto Galera ist sehr angenehm und die Atmosphäre wechselt in eine Inselidylle: hügelige Inseln, Palmen und die Einwohner sind relaxter als die zwielichtigen Gestalten vom Hafen in Batangas.

Es gibt mehrere Anbieter von Tauchgängen. Preisverhandlungen können erhebliche Preisnachlässe bringen. Am Ende entschied ich mich für den Badladz-Dive-Resort.

Dort gab es gutes Essen, 3 mal täglich Tauchgänge und zum ersten Mal auf den Philippinen traf ich auf nette Reisende und Tauchfreunde und die Destination lud zum Verweilen ein.
Jeder Tauchgang war anders und es machte Spaß und ich verbesserte meine Tauchtechnik: weniger Gewicht, längere Tauchzeiten.



Ich fühlte mich glücklich an den Tagen, an denen ich tauchte. 2 Bier danach und all die Mühen davor machen auf einmal Sinn.

Schnorcheln in Donsol

In Donsol ist das Wasser wegen dem Plankton nicht so klar. Walhaie fühlen sich aber dort sehr wohl und haben für eine regelrechte Touristenindustrie gesorgt. Täglich fahren Boote heraus um Gruppen von Touristen zu den Walhaien zu bringen. Sieht der Bootsführer einen großen Schatten unter Wasser stoppt er die Maschinen und die Touristen springen ins Wasser um zu dem Schatten zu schwimmen. Dort angelangt taucht man vielleicht 2 Meter tief und kann so die sehr großen Fische unter Wasser bestaunen. Das übt man einige Mal, dann ist das recht einfach und man verliert die Angst vor den ca 10 Meter großen Tieren. Ich sah an dem Tag 11 Walhaie, was laut Bootsführer eine große Anzahl war. Schnorchelausrüstung kann man sich in den Hotels dort leihen.

Mantatauchen in San Miguel

Neben dem Walhaischnorcheln legte ich in Donsol einen  Flaschentauchgang ein. Mit einem Boot ging es zur Insel San Miguel. Dort konnte man in 30 Metern Tiefe Mantas begegnen. Das Wasser war sehr strömungsstark, so daß man sich mit Haken am Meeresgrund festhaken mußte. Als plötzlich ein Manta langsam und still direkt neben mir vorbei schwomm, war das schon ein einzigartiges Gefühl: Bewunderung, Respekt.




Dienstag, 21. Februar 2017

Philippinen

Die Philippinen sind ein Inselstaat im Pazifik. Insgesamt bestehen sie aus 7107 Inseln, - mehr oder minder groß. Die größte Insel ist Luzon. Auf ihr liegt auch die Hauptstadt Manila.

Erstes Bild am Flugplatz. Im Hintergrund die Flagge der Philippinen.

Ich wußte nicht viel über die Philippinen oder Manila. So ging ich arglos zu Fuß - wenn Du eine Taxifahrt vermeiden kannst, so hast Du mehr Geld länger zu reisen - vom Ninoy Aquino Flugplatz nach Malate, einem Stadtteil im Zentrum Manilas.

Zu Fuß zu gehen schien auch aus dem Grund sinnvoller zu sein, weil alles auf den Straßen, PKWs, Busse und Taxis im Stau stillstand, - zu Fuß war man deutlich schneller.

Ich war es von Thailand aus gewöhnt, mir keine Gedanken über Sicherheitsaspekte zu machen. Das sollte sich von nun an ändern.


In schmalen Gässlein versuchte eine Gruppe Kinder mir Dinge zu entwenden. - Aber ohne Erfolg. Auch lernt man in Manila eine Sorte Mensch kennen, die man im Englischen als "Scammer" bezeichnet.

Sie haben eine verbindlich nette Art und wollen einem meist mit einer Tochter bekannt machen. Alles seriös, - man ist ja schliesslich christlich.

Ein freundliches Kinderlachen einer 3-Jährigen brachte ihren Vater dazu mich zu fragen, ob ich mehr wollte? Daß die Philippinen ein El Dorado männlichen Sextourismus' und ein Paradies für Kinderschänder sind, die die Armut der Menschen füe ihre Zwecke ausnutzen, wurde mir schnell klar.

Ich war ziemlich genervt als ich endlich einen Platz zum Schlafen gefunden hatte. Backpacking auf den Philippinen, - wird so nicht häufig gemacht. Je nachdem wo man ist trifft man Sextouristen, normale Touristen auf kleineren Sonneninseln oder häufig auch gar keine Touristen.

So brauchte ich am nächsten Tag auch gut 6 Stunden um herauszufinden, daß es zwar eine Eisenbahn gab, diese aber kein gut ausgebautes Netz besaß.

Daß Englisch in den Philippinen Amtssprache ist, ist richtig. Aber zu denken, man könne sich also gut in Englisch unterhalten ist absolut falsch. Häufig war die verbale Kommunikation ähnlich unmöglich wie in Thailand. - Insgesamt gibt es 171 Sprachen auf den Philippinen. Und die meisten Einheimischen sprechen gerade eine oder zwei davon.

Essen in den Philippinen

Das Küche der Philippinen gehört wahrscheinlich zu den schlechtesten der Welt. Während in Thailand frische Zutaten völlig normal waren kann es hier passieren pürierte Tomaten aus einer Dose als Tomatensuppe zu bekommen. Viele westliche Emigranten leiden unter dem Essen dort. Als ehemalige US-Kolonie stehen Burgerrestaurants da sehr hoch im Kurs. Dort aß ich dann auch oft. Kinder betteln nach Geld für Burger, die mehrere Dollar kosten. Die sehr viel billigere Kokosnuß, die dort überall wachsen müßte, geriet in Vergessenheit. Der American Way of Life hat in diesem Land tiefe Spuren hinterlassen und ich bezeichne mich seitdem als amerikakritisch. 

In Manila werden die meisten Traveler nicht bleiben wollen. Auf die billigste Weise verläßt man die Stadt mit einem Bus. Später sollte ich 3x in die Stadt zurückkommen. Alle Busse fahren über Manila. Auf den Philippinen entwickelte ich meine Philosophie des sicheren Reisens. Am Ende fühlte ich mich so sogar in Manila fast heimisch.

Nahe lag sich erst die Insel Luzon per Bus anzuschauen. Die wirtschaftliche Situation dort ist aber sehr schlecht und - außer Sextouristen - kaum geldbringende Urlauber zu finden. Ich besuchte Baguio City. Fand es dort aber langweilig und reiste sofort weiter nach San Fernando an die Westküste. Die Küste reizt mich mehr.

In San Fernando tauchte ich und hielt mich länger auf. Erinnere noch das alte, baufällige Hotel im kolonialen Stil. In den Philippinen schien die Zeit irgendwie in den 80'er Jahren des letzten Jahrhundert stehen geblieben zu sein.

Dann schaute ich mir Angeles City, das mehr oder minder pulsierende Herz der Rotlichtindustrie in den Philippinen, an. Ich entschied mich dann für eine Woche tauchen zu gehen. Dort dachte ich zum ersten Mal, geh einfach tauchen, wenn Dich die Situation an Land runterzieht. - Unter Wasser herrscht Harmonie.


Ein guter Tauchort ist Puerto Galera auf der Insel Mindoro. Also über Manila Richtung Süden nach Batangas City und dann eine Fähre nach Puerto Galera. Dort war es sehr schön: Tauchurlaub.


Weiter ging es zurück über Manila und dann nach Osten, nach Legapzi City. Dort sah ich den Vulkan Mayon  - es war Ostern und viele christliche Prozessionen.

Von dort nach Donsol, schnorcheln mit den Walhaien. Ich schaute an diesem Tag 11 Walhaien in ihr großes Bullauge.  - Walhaie hab ich eine Menge in meinem Leben gesehen.


Dann weiter nach Bulan - Fähre nach Masbate, die nächste Insel weiter südlich. Dort für einige Tage eine einsame Hütte am Strand bezogen und die letzten Tage bis zum Weiterflug meditativ verstreichen lassen. Dann zurück wieder nach Manila und ich flog nach Hong Kong.


Donnerstag, 16. Februar 2017

Streetfood in Thailand

In Thailand wird überall auf den Strassen Essen verkauft. Das ist günstig und in Thailand ist es auch gut.

Man kann es ketzerisch so auf den Punkt bringen: in Thailand schmeckt es auf den Strassen, bei den alten Frauen, genauso wie in einem teuren Restaurant mit attraktiver Bedienung, gutem Platz und Sicht auf einen Fluss. Es schmeckt alles gleich, aber eben qualitativ sehr gutes Essen.

5 kleine Mahlzeiten am Tag sind dort normal. Das scharfe Essen ist auch ideal, finde ich, wegen der Hitze. Man ißt nicht so viel wie im kalten Deutschland und anders als dort sind dicke Menschen absolut die Ausnahme, - sofern es sich nicht um einen Farang handelt. Ich persönlich bin jetzt kein Fan von Thai-Essen geworden oder will das nachkochen. Ich konnte Hühnchen mit Reis bestellen oder auf irgendwas mit dem Finger zeigen.

Lustige Sachen sind Insekten, geröstete Kaefer, die man im Nordosten kaufen kann. Die schmecken nach Chips, sind aber wesentlich gesünder, - Proteinquelle!

Was essen? In Thailand sind die Menükarten häufig nur in Thai.

Den letzten Abend in Chain Mai bestellte ich in einem teuren Restaurant das teuerste. Natürlich verstand ich nichts. Die Bedienung fragte gleich 2 mal nach, ob ich das wirklich haben wollte, sagte ich einfach: "ja natuerlich!" - Ich denke als Backpacker muss man Allesesser sein. Das war dann wohl Hund, den ich da essen konnte. Schmeckte ein wenig herb und muss man wirklich nicht probiert haben.

In Südostasien sind Hunde aber eine Spezialität. Der Hund wird gesellschaftlich auch anders wahrgenommen, als in Deutschland. Das schlimmste, was einem beim Wandern passsieren kann, ist von einem Rudel Hunde umstellt zu werden. Das sind wirkliche Bestien, wild und gefährlich. Am schlimmsten sollen die Strassenhunde in Vietnam sein. Der Hund ist dort sehr viel wilder als in Europa und landet auch gerne im Kochtopf.

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Mittwoch, 15. Februar 2017

Angeln in Pai in Thailand


Pai liegt bei Chian Mai und man kann es mit Sammeltaxis erreichen. Die Fahrt ist sehr kurvenreich und die Fahrer der Taxis verteilen auf Wunsch Plastiktüten und auf der Rückbank hört man dann während der Fahrt oft Kinder in die Tüten spucken. Die Fahrer  (Hin- und Rückfahrt) sind sehr hektisch und unfreundlich und fahren die Strecke trotz der Kurven in einem beachtlichen Tempo. Nach gut 3 Stunden Fahrt kommt man in Pai an.
Hier am Mor Paemg-Wasserfall in Pai, zu meiner Zeit führte er aber kaum Wasser

Pai hat den Ruf einer Stadt für Alternativreisende, Backpacker und Esoteriker. Ich sah einige Kneipen, Restaurants und Touristen, fühlte mich aber dann zu sehr nicht in Thailand. So beschloß ich in Pai Angeln zu gehen! Es gab 2 Angelresorts. Ich ging zu Fuß zu dem Resort mit dem britischen Eigentümer, auf dessen Website war der Begriff "englisches Frühstück" einfach zu verlockend.

Die Fische waren in künstlichen Teichen. In Deutschland sagt man dazu "Forellenpuff", auch wenn es hier keine Forellen gab: Piranhas am Tag, Welse am Abend und in der Nacht. Das Konzept war billig wohnen und angeln. Das Geld wurde über Essen und Trinken gemacht. So sah die Hausordnung vor, daß es verboten wäre, nicht nüchtern zu angeln. Ich ließ mir alle 2 Stunden einen Gintonic bringen und angelte einige Tage dort. Spinangeln ging nicht. Alles ging über Anfüttern und Ansitzen mit 2 Angeln und dann Entspannen.

Wer Angeln und einfach Abhängen mag, für den ist das der richtige Ort. Ich persönlich denke, beim Angeln kommt man auch sehr viel mehr mit Leuten ins Gespräch als nun in einer Bar. - Man hat alle Zeit der Welt. Das ist so meine Angelphilosophie.

Tage später ging es zurück nach Chian Mai und von dort nach Bangkok zum Flugplatz. Ich hatte einen Flug in die Philippinen.

Dienstag, 14. Februar 2017

Meditieren in Thailand

Gegen Ende meiner Zeit in Thailand sah ich mir die Stadt Chian Mai im Norden von Thailand an. Da die Zeit bis zum Ende des Visums in Thailand knapp wurde, reiste ich mit dem Zug gut 16 Stunden von Bangkok nach Chian Mai nonstop. Gleich beim Einsteigen in Bangkok machte ich die Bekanntschaft mit einer Fotografin. Ich war verblüfft, daß sie besser Englisch sprechen konnte als ich. Sie lebte 3 Jahre in den USA. Die lange Zugfahrt sprachen wir über Literatur, Philosophie und Meditation. Sie erklärte mir die Meditationsform Vipassana, - Atemmeditaion.

In Chian Mai gibt es gute Möglichkeiten einen buddhistischen Meditationskurs zu machen. Buddhistische Mönche bieten einen 3-tägigen Einführungskurs kostenlos an. Dies ist aber nur wirklich als Einführungskurs in Atmen- und Gehmeditation zu verstehen. Normale Anfängerkurse gehen normalerweise 10 Tage oder länger.

Es wurde aber viel Wert auf das Vermitteln von philosophischen Lebensgrundlagen gelegt. Man bekam das Wissen wie man in einem Tempel meditieren kann, wie man die vielen Mönche in Thailand am besten behandelt. Kurz man bekam einen Einblick auf ein anderes Lebenskonzept, das mich dem Status quo zufrieden sein kann.

Photos der morgendlichen Qui-Gong-Übungen - mit besten Dank an ThaiMeetsChina

Nach den 3 Tagen wurde mir vieles in Thailand deutlicher und ich verstand das Handeln der Menschen besser. Meditationskurse hatte ich schon in Europa besucht. Für das "Vipassana-Erlebnis" braucht man oft mehr als 3 Tage. Wer aber in Kultur und Tradition der Thais interessiert ist, für den ist so ein Kurs sehr interessant.

Ich bereue es, erst am Ende meines Thailanderlebnisses dorthin gekommen zu sein. Nächstes Mal wuerde ich sofort nach Chian Mai gehen. Chian Mai ist auch die kultuerelle Metropole von Thailand. Wohlhabend, viele Menschen sprechen Englisch und man kann auch längere Meditationskurse dort machen.

Ich habe nahe Chian Mai auch das Örtchen Pai besucht.

Montag, 13. Februar 2017

Tauchen in Thailand

Ein Freund erzählte mir von Ko Tao, einer Insel im Golf von Thailand. Das einzige, was man dort tun könne, wäre zu Tauchen, - und zwar richtig billig. Ein Dive-Resort reihte sich an den nächsten. Wo ich gerade mal da war, sicher keine schlechte Idee.

Von Chumphon aus gab es eine Nachtfähre nach Ko Tao. In Chumphon habe ich das Salsa-Hostel in guter Erinnerung. Der Eigentümer spricht hervorragend Englisch und half mir sehr bei meinen Reiseplanungen. Vielen Dank!


Die Fähre tuckerte die Nacht durch den sanften Ozean. In Ko Tao angelangt ging es schon gleich mit dem Tauchkurs los. Die meisten Resorts bieten einen Kurs inklusive Schlafmöglichkeit an. So kam eines zum anderen.

Es gibt dort etliche Tauchschulen. Inhaltlich richten sie sich nach den PADI-Richtlinien und ich erwarb dort eine Open-Water-Lizenz, die nützlich ist vorzuzeigen, wenn man irgendwo auf der Welt über einen Tauchshop einen Tauchtag einlegen will. Natürlich tauchte ich auch dort zum ersten Mal in meinem Leben.


Auch wenn mich direkt ein Walhai nach dem Absolvieren meiner Prüfung unter Wasser in unmittelbarer Nähe für gut 5 Minuten begrüßte und mir folgte, war ich letztendlich froh es hinter mich gebracht zu haben.

Das Wasser um Ko Tao ist sehr klar und strömungsarm. Natürlich auch warm und sicher ein guter Ort die ersten Schritte in die Tauchwelt zu unternehmen.

Die Tauchschulen auf Ko Tao sind aber sehr groß. Ich erinnere mich noch an das Seil, an dem wir uns nach unten ziehen sollten. Oben hell nach unten dunkler werden. Für mich war das eher ein Kämpfen mit meinen diffusen Urängsten. Denn hinter einem drängelten schon die nächsten. Um jetzt es sehr einfach zu machen, bekam man noch ordentlich Gewicht an den Bleigürtel. 

Erst später in den Philippinen entdeckte ich, daß Tauchen mir riesig Freude bereitet. Ich verließ Ko Tao mit gemischten Gefühlen aber auch sicherlich dem Gefühl des Stolzes, es geschafft und einem Walhai ins Auge gesehen zu haben.

Wenn man günstig eine Lizenz zum Tauchen haben will und zufällig in Thailand ist, dann ist der Weg nach Ko Tao sicher der richtige. Das Lernen in den großen Tauchschulen ist aber schwierig und für mich heute kein idealer Einstieg.

 Die Fullmoonparty auf Ko Phangan



Einen beinah legendären Ruf hat die Fullmoonparty auf der Insel Ko Phangan. Liegt nicht weit von Ko Tao entfernt und die Party wird jeden Vollmond von den örtlichen Kneipen veranstaltet. Es wird dort eimerweise Alkohol getrunken und die Partygäste haben zu 95% Muscleshirts an und werden ab 1 Uhr Nachts vom Alkohol recht aggressiv. Auf der Party patroliert das Militär mit Maschinengewehren. DIES IST KEINE PSYTRANCE-PARTY, - reines Touristending.

Freitag, 10. Februar 2017

Thailand

Es war einfach in Hannover in das Flugzeug zu steigen und über Moskau nach Thailand zu fliegen. Dort umfing mich gleich eine angenehme Schwüle. Es war warm und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Die Menschen lächelten mich unverständig aber sehr freundlich an. Verglichen mit dem kalten,unfreundlichen Klima in Deutschland - paradiesisch. Ich war froh diesen Schritt gemacht zu haben.

Der Flug nach Bangkok

Die Nacht hatte ich kaum geschlafen. Ich flog Februar 2015 nach Thailand. Zu der Zeit gab es politische Spannungen zwischen Russland und der Europäischen Union. Gebannt guckte ich im internationalen Bereich des Moskauer Flughafens russische Nachrichten, die anders waren als das was in Deutschland im Fernsehen kam. Da ich kein Russisch verstehe, war ich froh nur ein paar Stunden dort warten müssen. Ich erinnere mich an die schönen Bilder von Moskau in der Nacht aus dem Flugzeug heraus. Der Flug von Moskau nach Bangkok verlief ruhig. Vielleicht schlief ich eine Stunde, sicher bin ich mir aber nur noch, daß ich wahnsinnig aufgeregt war.

In Bangkok

Die Aufregung wich einer gelösten Freude dort angekommen zu sein, wo für viele Leute die freundlichsten Menschen der Welt wohnen: in Thailand. Ich genoß das Gehen mit meinem Rucksack durch die Fremde. Asiatische Gesichter, Lächeln, keiner wollte etwas oder machte Probleme. In Deutschland dachte ich oft daran, vielleicht dort einen Kulturschock zu bekommen und einsam durch asiatische Gässlein zu irren und ja: mit Englisch kommt man nicht weit und Deutsch ist absolut unbekannt. Es kam aber so, daß ich Deutschland vergaß, seit dem ich das Flugzeug am Suvarnabhumi-Airport verlassen hatte.

Den ersten Abend ging ich ins Saxophone, einem Jazzclub im Osten von Bangkok, direkt am Victory-Monument. War begeistert über die Livemusik dort. In ganz Thailand gibt es oft Livemusik in Bars deren Niveau meist weit über dem in Europa liegt. Die Thais sind freundlich, musikalisch und lieben Karaoke.

Die Drinks in Thailand sind ebenfalls sehr gut, werden aber wegen der Hitze nicht sehr gesüßt und schmecken eher säuerlich. Da ich nicht so sehr ein Biertrinker bin, verschlug es mich zu den Cocktails. Mein abendlicher Favorit war der Mojito

Zugfahrt in Thailand

Bangkok ist eine sehr große Metropole. Am nächsten Morgen verließ ich meine Unterkunft und wollte den Beton der Stadt verlassen. Ab und an sah ich Palmen im Betondschungel hervorschauen. Ich wollte mehr davon sehen und machte mich mit meinem Rucksack zum Zentralbahnhof, Hua Lamphong, auf.

Ich wußte, daß Thailand über ein gutes Eisenbahnnetz verfügt. Das wollte ich mir bei der Erkundung des Landes zu Nutzen machen. Es ist - für Thais - oft kostenfrei zu benutzen, Touristen zahlen nicht wirklich viel mehr.

Am Zentralbahnhof lernte ich eine Familie kennen. Mit der Großmutter fuhr ich dann meine erste Eisenbahnnacht durch an die Grenze zu Kambotscha. Die alte Dame half, daß ich Essen bekam und ich fühlte mich gut in den Wagon mit all den fremden Gesichtern und Stimmen.

Der Nordosten von Thailand ist sehr bäuerlich und der Lebensstil ist mehr ursprünglich. Als motivierter Backpacker wollte ich zuerst dorthin. - Ich würde in den nächsten Tagen keinen Touristen zu Gesicht mehr bekommen. Aber der Zug ratterte durch die Nacht, alles klappte. Ich war von nun an Traveler.

Am nächsten Morgen ging auf der Zugbank die Sonne auf. Ich sah Wasserbüffel, Reisfelder und Menschen mit Strohhut und in der Ferne krähten zunehmed Hähne. Die alte Dame stieg 2 Dörfer vor der Endstation aus. In Ubon Ratchathani hielt der Zug und ich stieg aus. Es war früher Morgen.



Chinesisches Neujahrsfest

Im Februar feiert man in Asien das Chinesische Neue Jahr. Es gibt eine große, chinesische Volksgruppe in Thailand. Die Chinesen betreiben gerne kleine Geschäfte in den verwinkelten Straßenzügen der Städte. Manchmal verstehen sie auch einfache Sätze oder Wörter in Englisch und sie helfen, - so gut wie es geht.

Nachts kann man seelenruhig über Straßenmärkte gehen und die Eindrücke einer fremden Kultur auf sich wirken lassen. Ich mochte die tanzenden Drachen in den Straßen, das Streetfood und Thailand ist wahrscheinlich das einzige Land in dem Karaoke ästhetisch klingt.



Thailändische Mentalität

Man empfahl mir meine Reise in Thailand zu beginnen. Da die Leute sehr hilfsbereit und höflich sind, kam es bei jedem Problem zu einer schnellen Lösung. Wenn man lange Hosen und Hemd trägt ist dies sehr höflich und schick. Für einen Traveler sind festes Schuhwerk und lange Kleidung ein guter Schutz gegen Sonne, Insekten und Schlangen. Normale Touristen in kurzen Sachen und Sandalen gelten als sehr unästhetisch. Die Einheimischen sind aber zu höflich um das einen Touristen spüren zu lassen. 

In Zügen reist man nie alleine. Jemand setzt sich neben einen und spricht in Thai mit einem. Am Anfang fand ich das komisch. Aber es war so, daß es nur auf Tonlage und Stimmung ankam. Es war gut für mich zu reden, auch wenn eine Verständigung im westlichen Sinn nicht möglich war. Ich kann sagen, daß es schwierig ist sich in einer buddhistisch geprägten Kultur einsam zu fühlen, auch wenn man von der Sprache nur ein paar Wörter kann.



Kultur

Buddhismus und das thailändische Königshaus spielen eine bedeutende Rolle in Thailand. So ist es bei Gefängnisstrafe verboten den König zu beleidigen. In diesem Jahr lebte noch der König Bhumibol Adulyadej. Der dienstälteste König der Erde und man spürte gerade bei dem einfachen Volk eine ernstgemeinte Sympathie für ihren Herrscher. De facto wurde aber Thailand von einer Militärregierung regiert. Polizei und Militär sind aber in den Straßen zurück haltend. Als Farang, so nennt man dort Menschen aus dem westlichen Kulturkreis, wurde ich noch nicht einmal bei Paßkontrollen im Zug belästigt. Drogen werden aber in Thailand mit Gefängnis bestraft.

Auf der anderen Seite gelten Homo- und Transsexuelle sowie Prostitution in Thailand kulturell als akzeptiert, weshalb Thailand als ein El Dorado westlicher Sextouristen gilt. Als Backpacker wollte ich diese Bezirke meiden, so wie auch Touristenzenter. Der Nordosten bot sich an alleine durch die Fremde zu reisen. Ich hangelte mich an der Eisenbahntrasse zurück nach Bangkok. Nahm mir dann den Südwesten vor um am Ende nach Chian Mai zu kommen.

Im Südwesten machte ich einen Tauchkurs auf Ko Tao und besuchte die Fullmoonparty auf Ko Phangan. Im Nordwesten in Chian Mai konnte ich einen Vipassana-Meditationskurs machen.


Thailand kann exotisch, sehr touristisch aber niemals kompliziert sein. Meine 4 Wochen dort überzeugten mich weiter mit dem Rucksack zu reisen. Ich wollte weiter nach Osten und die Philippinen boten sich an. So buchte ich einen Flug von Bangkok nach Manila und auch musste schon ein Weiterflugticket haben. Ich kaufte eines nach Hong Kong. 4 Wochen Philippinen erwarteten mich.