Montag, 27. März 2017

New Orleans

Der Flug nach New Orleans  verlief ohne Probleme. Ich schuf einiges Aufsehen, da ich der Meinung war, in Plastik verpackte Chips und Plätzchen wären kein Essen. Einmal Nachts auf einem Busbahnhof war es ähnlich. Ich war enttäuscht, daß alle Geschäfte geschlossen waren, und man nichts Essbares kaufen konnte. Ein Sicherheitsmann zeigte mir dann den Automaten, wo man sich Chips und Dosengetränke herausholen konnte. Aber ich sagte enttäuscht, daß ich aus Europa komme und das nicht Essen für mich ist. Das Essen wurde auch zunehmend ein Problem, da die Shops in den Centren der großen Städte im Osten nur unverderbliche Waren anboten. Die grossen Supermärkte mit Früchten und frischen Sachen wie Käse oder Fleisch waren in der Peripherie zu finden. Dort kam man ohne Auto schlecht hin.

Zum Glück habe ich fast immer Moringa-Kapseln dabei. Man sagt, das Nahrungsergänzungsmittel gäbe dem Körper alles, was er bräuchte, ausser Vitamin C. Mit Moringa, Wasser und Brot kommt man im Zweifelsfall lange durch. Krank auf der Reise wurde ich auch immer nur dann, als das Moringa aufgebraucht war und nicht nachzukaufen war. Avocados sollen auf sehr gesund sein und ich aß sie immer zum Frühstück, sofern möglich. Aber wie gesagt, bewegte sich die Ernährungssituation in den Städten der Ostküste oft nur auf Campingniveau.

New Orleans wurde zu der mir unsympathischsten Stadt in den Staaten. Ich las in einem Onlinereiseführer, dass die Einwohner durch den Wirbelsturm Katrina tief traumatisiert waren und man sie am besten nicht drauf anspräche oder gar Witze machen sollte. Die Wahrheit war aber, daß die Menschen dort die unfreundlichsten waren, die ich in den Staaten antraf.

Ich probierte einen Mc Donalds aus. Einmal machten die Beschäftigten und anderen Gäste einen riesen Umstand daraus, daß ich im Laden wäre. Ich denke mal, daß hatte mit meiner hellen Haut zu tun. Dann wurde ich wütend, sagte ich bin aus Europa und hätte nichts mit deren gottverdammten USA zu tun und hätte einfach nur Hunger.

Die Leute in den Staaten mit Ghetto-Attitüde, waren nicht wirklich so hart, wie die Rap-Songs uns das vermitteln wollen. Nach meinen Wutanfällen waren die immer handzahm und für normale Kommunikation offen. Ich spürte immer erhebliche Minderwertigkeitskomplexe bei ihnen. Aber all mein Verständnis verhinderte nicht, daß es dort die ekligsten Burger meines Lebens gab. Zusammenfassend ist es völlig sinnlos bei Menschen zu essen, die ihre Arbeit derart hassen.

Als ich mein Geld zurück hatte und froh war diesen Laden verlassen zu haben, probierte ich den Burger King direkt gegenüber. Aber auch dort ganz genau dieselbe Situation. Solche Fastfoodfilialen mied ich dann des weiteren. Irgendwo in New Orleans fand ich dann so ein Schnellrestaurant, wo die Kellnerin Hackbraten mit Eiern machen kann und ein bisschen mit einem spricht. Das wurde dort mein Ort, an dem ich öfter war, wenn ich von Hostel zu Hostel zog.

Die Hostels waren meist voll. Junge US-Amerikaner, die Abends viel tranken und es immer schafften dabei oberflächlich zu bleiben, auf der einen Seite. Dann auch viel Leute, die auf dem Weg auf die Strasse waren. Eine Borderline-Frau jagt mir immer noch einen kalten Schauer über den Rücken, wenn ich daran zurückdenke. So war ich alle 3 Tage am Abend immer in einem anderen Hostel.

Touristisch ging es in der Innenstadt zu. Ich erfand später den Begriff Monkey-Towns fuer solche Städte, in denen alles lustig und bunt war, sofern Touristen mit Dollars in der Nähe waren. Wenn nicht, ist Schuß mit lustig und bunt. Sage ich es direkter: ich hatte den Eindruck all die Musik würde in New Orleans nur noch für Touristen gespielt und das machte mich traurig. Es war eine Stadt mit den höchsten Erwartungen für mich. Keine wurde erfüllt.

Am ersten Tag machte ich eine der vielen geführten "Gruseltouren" dort. Man geht durch die Stadt und man bekommt etwas über Gespenster oder Vampire erzählt. Da ich eher an Gespenster als an Vampire glauben würde, entschied ich mich für die Tour zu den Geisterhäusern. In die meisten Häuser kam man aber nicht rein und bekam Geschichten erzählt von jungen, hübschen Damen mit reichen, alten und sehr eifersüchtigen Ehemännern. Die Damen oder deren ermordete Liebhaber sollen denn nun noch heute diese Orte heimsuchen. New Orleans tut einiges seinen morbiden Charme zu unterstreichen.

Am nächsten Tag bemerkte ich jedoch auf einem der Bilder, mit einer Gruselkneipe, eine Anomalie, die ich hier mal als Photo zeige:


Das ist der alte Jean Lafitte Blacksmith Shop. Jean Lafitte hatte eine pechschwarze Seele und in seinem Haus, am Ende der Bourbonstreet, befindet sich heute eine Bar. Wenn man das Bild vergrößert, dann kann man einiges seltsames entdecken. Ich poste mal auch eine entsprechende Vergrößerung:

Was ist das vor dem Bauch des Manns an der Theke?

Man achte auf den Raum zwischen dem Mann im karierten Hemd und der Bar. Auch auf den Rücken des Mannes. Gruselig? Am nächsten Tag kehrte ich nochmals zurück zu der Bar, um einen Kaffee zu trinken. Ich schloß die Augen und spürte diese erbarmungslose, kalte Boshaftigkeit. Schlechter Ort einen Kaffee zu trinken.

Nach der Tour wollte ich etwas in der Bourbonstreet trinken gehen. Das gefiel mir aber absolut nicht. Gruppen von Touristen, angetrunken und Locals mit ihrer komischen Stimmung: Monkeytown, durch und durch. Ich ging dann schlafen in das Hostel.

Ich besuchte auch ein Jazzkonzert auf dem Lafayette Square. Das war sogar kostenfrei. Ältere, progressive Paare hatten Klappstühle und Sandwichs mitgebracht und das ergab ein wenig dieses Picknickgefühl im Park mit Jazzmusik. Das war so der einzige Lichtblick, in dem nicht der latente Sarkasmus dieser Stadt auf mich abfärbte.

In den Großstädten der Staaten unternahm ich auch zum ersten Mal längere Photosafaris. Einfach aus dem Grund, weil genug Zeit vorhanden war. Leider wurden die meisten Bilder mit meinem Smartphone später auf Jamaika durch das Wasser der Karibik völlig zerstört.

Oft saß ich in Parks. Einfach weil man dort nicht laufen brauchte, es nichts kostete und ich massiv Zeit bis zum Nachtbus nach irgendwo hatte. Selbst Museen in den Staaten kosteten 30 US-$ Eintritt. Ich hatte für mich ein Tagesbudget von 50 US-$ festgelegt. Das ist dort nicht viel Geld. In New Orleans boten mir nette Leute Pappkartons an und eine nette offizielle Dame wollte mich für Essensmarken registrieren. New Orleans hat durchaus auch seine liebenswürdigen Seiten.

Ich berichtete einem alten Freund in Europa von meinen nüchternen Erlebnissen in New Orleans. Früher sprachen wir oft zusammen über Musik. Er schlug mir vor, nach Memphis zu gehen. Wo ich schon mal da war, machte ich das dann auch glatt.

Samstag, 25. März 2017

Phoenix

Phoenix ist eine Stadt inmitten der Sonara-Wüste in Arizona. Es soll dort wohl sehr häufig recht warm sein. Deshalb der Spitzname der Stadt: Valley of the Sun.

Bei meinem Besuch regnete es aber oft und war bewölkt. Vielleicht war das auch der Grund, warum viele Einwohner mir mit enthusiatischer Fröhlichkeit im sanften Rieselregen auf der Straße begegneten? Der Regen war sehr angenehm und auch ich erinnere mich gerne dran zurück.

Nach dem überspannten Las Vegas war das nieselverregnete Phoenix eine Wohltat für mein Gemüt. Wenn ich es jetzt überschaue ist Phoenix die Stadt in den U.S., in der ich mich am wohlsten gefühlt habe. Aber ich habe es nicht bei Sonnenschein erlebt. Dann sollen die Temperaturen auch mal gerne über 40° Celsius gehen und die Einheimischen leben in einem Mikroklima, unterhalten vom Klimaanlagen.

Phoenix ist nichts besonderes. Daß es die 6 größte Stadt der Vereinigten Staaten sein soll, merkt man nicht wirklich. Es war aber die letzte Stadt, in der es Avocados einfach zu kaufen gab. Zur Ostküste nimmt die Verfügbarkeit dieser wertvollen Travelerfrucht dramatisch ab. Auch Jack in the Box gab es dort noch. Das für mich wichtige war der billige Flugplatz. Der Bus nach New Orleans war teurer als ein Ticket in Phoenix. Ich konnte mit dem Flug auch Texas umfliegen. Das wollte ich mir nicht wirklich anschauen.

Die 3 Tage in Phoenix waren sehr kontemplativ. Ich hatte Probleme mit einem Onlineflugticket-Verkäufer, der Geld von der Kreditkarte buchte, aber kein Ticket versandte. Nach stundenlangem Warten und Vorsprechen bei mehreren Mitarbeitern der Hotline, schließlich Rückruf, und ich bekam mein Geld zurück. - Komischerweise nicht das Ticket. Solche Sachen mag ich schon nicht in Deutschland, - und jetzt das ganze in US-Englisch. Das kostete mich einen Tag.
Das letzte Mal: Jack in the Box

Ich erinnere mich aber noch an die Leute im Hostel und die vielen Gespräche. Irgendwie war für mich jeder entspannt und glücklich in Phoenix, oder war ich das, der dieses Gefühl in anderen schaute oder es anzog?

Selbst im Starbucks bekam ich einen Eiskaffee spendiert und gleich danach stand da eine hübsche Frau mit diesem Lächeln.

Ich hatte eine These zum Traveln entwickelt, nach der mich Orte, an denen ich hohe Erwartungen knüpfte, enttäuschen mußten und Orte, die ich nicht mit Erwartungen verband, mich noch überraschen konnten. Phoenix war einer dieser Orte.

Freitag, 24. März 2017

Las Vegas

Las Vegas besteht eigentlich aus 2 Hauptgegenden. Einmal das ältere Vegas, Downtown, um die Fremontstreet und dann der neue Las Vegas Strip. Fremontstreet und der Strip unterscheiden sich letztlich in den Dimensionen: der Strip ist größer und erinnert mehr an Disneyland, während um die Fremontstreet kleinere, ältere Casinos zu finden sind. Von der Atmosphäre sind beide Las Vegas grundsätzlich unterschiedlich.


Ich kam mit dem Bus an der Fremontstreet an. 5 Uhr Morgens, aber natürlich voll erleuchtet von künstlichen, bunten Lichtern. Einen McDonalds mit freiem WIFI zu finden war nicht schwer. Dort suchte ich im Display meines Smartphones ein Hostel irgendwo in der Nähe und wartete, bis es heller wurde.

Übrigens gibt es in den Staaten eine Menge Burgerketten. Burger sind eine kulinarische Errungenschaft in den USA. Mehr fällt mir nicht zu der Eßkultur dort ein, - es gibt natürlich auch teure, gute Restaurants dort. Meine Lieblingskette war übrigens Jack in the Box. Leider fand man die Filialen bevorzugt nur an der Westküste. Es war auch wirklich so: je näher die Ostküste der USA kam, desto unwohler fühlte ich mich in diesem Land.
Las Vegas ist aber eine der netten Sachen in diesem Land. Das Hostel war - wie die meisten Hostels dort - Partyhostel. Man geht dorthin und meistens findet man Leute, mit denen man in der Nacht losziehen kann.

So hatte ich einen schönen Casinoabend in der Freemontstreet. Las Vegas ist nicht wegen den vielen Casinos das Spielerparadies, sondern wegen den tollen Limits beim Roulette, die es für Systemspieler leichter machen als anderswo. Grundsätzlich ist man einfach nur ein Idiot in einer der sehr teuren Kneipen in Las Vegad sich zu betrinken. Solange man am Roulettetisch spielt, bekommt man nämlich von den Damen Freidrinks.

Ein einfaches System haben mir meine Freunde für den Abend schnell erklärt: Grundeinsatz auf Farbe. Wenn man verliert Einsatz doppeln. Das war einfach und man stand den ganzen Abend am Tisch und betrank sich. Am Ende hatte ich sogar 80 Dollar mehr in der Tasche als zuvor. Tolles Gefühl.
Das Prinzip in Las Vegas ist die Leute am spielen zu halten und wie gesagt läuft das über günstige Limits. Später sollte ich nochmals in Buenos Aires die Spielbank besuchen. Aber dort werden Systemspieler über das Maximumlimit ausgebremst und über das Minumumlimit werden Leute mit wenig Einsatz recht schnell mürbe gemacht. So empfehle ich nicht Spielbanken per se zu besuchen. Aber in Las Vegas kann man sich dadurch einen netten Abend finanzieren.
Am nächsten Tag besuchte ich den Strip. Man geht dort mit einer Menge Touristen auf dem Bürgersteig und guckt sich die in Fantasiethemen gehaltenen Casinos an. Madame Tussauds besuchte ich. Es war aber das Geld nicht wert und das war der Strip für mich.

Dann stand der Gran Canyon und Hover-Staudamm auf dem Programm. Ich machte eine geführte Bustour, weil es sehr teuer war alleine ein Auto zu mieten. Aber das war ein typisches Touristending, was jeder immer ganz toll findet. Man kann dort Photos machen, die das Gefühl vermitteln man hätte toll was gesehen. Aber ich dachte bei mir, wär der Gran Canyon in Mexico, würde über ihn nicht so ein Rummel gemacht werden. Vieles in des U.S. ist reines Marketing. Ich war froh, als der Tag vorrüber war.

Dann mietete ich mir in dem Plaza-Casino in der Freemontstreet für eine Nacht ein Zimmer. Manchmal sind die sehr günstig und man bekommt eine Menge Bonusscheine für Dinks, Chips und und und. Ich hatte eine tolle Sicht auf die Wüste rund um Vegas und seit langem wieder ein gutes Bett für mich alleine.

Ich schrieb noch einem Freund in Deutschand, wie gut das sich alles anfühlen würde und ich noch ins Casino gehen wolle. Ich schlief aber auf dem bequemen Bett einfach ein und schlief 10 Stunden tief und fest durch. Es sollte meine schönste Nacht in den USA gewesen sein.
Dann begannen die Probleme Las Vegas zu verlassen. Ein direkter Bus nach New Orleans war viel zu teuer. So wollte ich am Flugplatz von Las Vegas nach einem Ticket schauen. 1000 US-$ nach New Orleans. Ich versuchte noch  mein Ticket nach Jamaika zu stornieren. Das lohnte sich aber nicht, weil die Fluggesellschaft dafür eine unverschämte Bearbeitungsgebuehr verlangte. Ich hatte genug von dem allen und wollte zurück nach Thailand. Dort war alles sehr viel netter. 10000 US-$ fuer einen Flug von Las Vegas nach Thailand. Also ich empfehle um diesen Flugplatz einen weiten Bogen zu machen.

Ich reiste dann per Bus nach Phoenix. Dort gab es einen günstigen Flugplatz. Mußte aber ein paar Tage warten, bis ein günstiger Bus erhältlich war. In den USA verbringt man jeden Morgen 2 Stunden vor dem Smartphone, um günstige Verbindungen und Unterbringungen zu suchen. Für Individualreisende nicht der beste Ort. Da es günstige Betten nur in den Großstädten gab, reiste ich so nur von Großstadt zu Großstadt.

Dienstag, 21. März 2017

San Francisco

Vom Flughafen ging es mit einer Stadtbahn ins Zentrum von San Francisco. Es war ein Sonntag. Durch die Zeitverschiebung kam ich am selben Tag in San Francisco an wie ich Hong Kong verließ. Also ein Tag, den das Leben mir schenkte. Die Stadt war aber - verglichen mit den Menschenmassen in Hong Kong - gähnend leer. In der Stadtbahn-Station sprach ich einen Mann an, der mir mit dem Ticket half. Dann ging es mit der Bahn durch das Licht der tiefstehenden Sonntagnachmittagssonne ins Herz von San Francisco.


Ich wollte wirklich in das Hostel gehen, welches ich und der Flughafenmitarbeiter aus Japan am Flugplatz ausgesucht hatten: guter Preis und zentrale Lage. Als ich die Bahnstation verließ war die Stadt voller Leben. Überall Menschen, die das größte Wohnzimmer der Welt hatten: Hauslose, Homeless. Den dritten, der mich auf Geld oder Zigaretten ansprach, fragte ich, ob das dort eine gefährliche Gegend war?  Er sagte: bewege dich selbstbewusst, dann passiere nichts - und Wilkommen in den USA, als erster.

San Francisco ist die Stadt in den Staaten mit der höhsten Homelesspopulation. Viele waren normale Menschen, die irgendwann einmal aus dem Work-and-Pay-System herausgefallen waren. Viele ehemalige Soldaten, die sogar ein wenig Deutsch sprachen. Dann Rückkehr, Schulden und Frau weggelaufen und ihr Anwalt wollte Geld, hörte ich oft. Mittelklasse ist in den Staaten sehr nah an der Straße. Viele von ihnen, die ich sprach, beneideten mich um das Ticket aus den USA. Alles aber harmlose Gestalten. Die wirklich armen Menschen sind auf dieser Welt auch immer die mit am ehrlichsten.

Ich musste einige Blocks weiter zu dem Hostel laufen, an das Lied von Scott McKenzie dachte ich jetzt nicht mehr. Das Hostel war aber sehr freundlich und lebensfroh. Viele Leute scharrten sich um mich und ich übte meine Geschichte in Englisch zu erzählen. Da Jetlag drohte, blieb ich dort 3 Tage. Einmal schlief ich am Nachmittag tief und fest ein, obwohl ich das nicht wollte. Als ich die Augen wieder aufmachte, sah ich in die liebevoll, besorgten Gesichter meiner Zimmerkameraden. Ich hätte so tief geschlafen und geschnarcht. Ob ich Kaffee wollte? Die waren alle sehr lieb zu mir und früher oder später auf Facebook erfuhr ich, dass sie alle - ohne Ausnahme - gay waren.

San Francisco ist auch die Hauptstadt der Gays. Frauen lernte ich dort nicht kennen. Die Gesellschaft ist aber dort sehr progressiv. Man spricht diskriminierungsarm und jeder ist so angenommen, wie er ist. Geld ist aber auch dort, wie überall in den Staaten, sehr wichtig. Lustig war, daß man einfach so über die Strasse lief und alle Autos stoppten sanft, die Fahrer grüßten freundlich und fuhren dann langsam wieder an. Die Menschen waren netter und freundlicher als viele europaeische Klischees vermuten ließen.

Am ersten Tag in San Francisco war ich wegen dem Jetlag sehr müde. In Asien war beste Zeit des Abends und in Amerika Mittag. So war ich Mittags sehr müde und trank in Straßencaffees einen Eiskaffee nach dem anderen und sah den vielen Joggern zu. Wenn du am späten Morgen irgendwo sitzt und um dich ist eine Menge von Joggern, dann ist das die USA. Hast Du Geld fuer einen Kaffee, bist Du wahrscheinlich Tourist und wenn nicht, Homeless.

Die Nacht bot Gelegenheit Menschen kennen zu lernen. Häufig Gays, damit muss man klar kommen, wenn man nach San Francisco reist. Es waere die Hauptstadt der Schwulen, - wahrscheinlich von der ganzen Welt, sagte man mir häufiger.
Als es mit dem Jetlag besser wurde, entschied ich mich weiterzureisen. Da mir wirklich eine Menge von Leuten abgeraten hatten, Los Angeles zu besuchen, nahm ich einen Greyhoundbus direkt nach Las Vegas. Die Busse waren gut ausgestattet. Wifi gut und so konnte man durch die einsamen Wuesten fahren und direkt Bilder online posten und mit Freunden chatten.

Man muss sagen, dass die Leute in den USA oft ein schwer verständliches Englisch reden oder zu beschäftigt sind, sich zu unterhalten. Eine hübsche Frau verstand ich kaum. Ich glaube der Dialekt um Los Angeles ist besonders hart. Vielleicht war sie auch nur verrückt? Busse sind dort die billigste Möglichkeit sich fortzubewegen und man trifft dort die unteren Schichten. Die herzlichsten Kontakte hatte ich dort mit Latinos und Indern. Auf dem Weg nach Las Vegas dachte ich öfters drüber nach einfach über die Grenze nach Mexiko zu verschwinden. Ich war aber durch das Ticket von New York nach Kingston quasi festgelegt. In Las Vegas kam ich dann um 5 Uhr in der Frühe vor Sonnenaufgang an.

Montag, 20. März 2017

USA

Die Maschine, die mich von Tokyo in die USA brachte, setzte zum Landeanflug an. Die Wolkendecke brach auf und ich konnte die Golden Gate Bridge erkennen. Mich hatte es nach San Francisco verschlagen, eigentlich nur wegen des Liedes von Scott McKenzie. Ich mochte es mein ganzes Leben lang und nun lag San Francisco unter mir.



Ich machte bei meinem ersten Schritt auf amerikanischen Bodens einen Scherz zu meinem Sitznachbarn aus dem Flugzeug. - Eine Anlehnung auf die Worte von Neil Armstrong beim Betreten des Mondes. Was ich an den USA stets gemocht hatte, war dieses "Think Big".

Zum anderen war es ein tolles Gefühl all die Orte mit eigenen Augen zu sehen. Deshalb bin ich Reisender geworden und in den USA gibt es eine Menge großartiger Orte und Situationen. Fange ich gleich an von den Einreisebedingungen zu schreiben, denn diese sind von allen Grenzen, die ich passierte - abgesehen später von der Grenze Guatemala zu Mexico, die skurrilsten.

Einreise in die USA

Schon in Hong Kong wollte man mich nicht in das Flugzeug lassen, weil ich kein Ausreiseticket aus den Staaten hatte. Diskutieren brachte nichts und so war ich genötigt schon vor Beginn der Reise mich festzulegen, wann und wo diese enden würde. Ich schätzte, dass ich vielleicht 6 Wochen brauchen würde mit Bussen die wichtigsten Städte abzuklappern und den frustrierten Schalterangestellten zeigte ich kurz vor Ende des Check-ins mein frisch gebuchtes Ticket von New York nach Kingston/Jamaika.

Beim Wechsel des Fluges in Tokyo wurde ich nochmals durchsucht und ein kleiner Flughafenmitarbeiter mit stechendem Blick schaffte, was bis dahin kein anderer Sicherheitsmitarbeiter eines Flughafens geschafft hatte: Er fand die zwei zusätzlichen Feuerzeuge, die durch eine kleine Ritze in einer Tasche meines Bauchbeutels in das Futter - auch für mich - spurlos verschwunden waren. Ich bedankte mich erst, daß der Mann nun meine Feuerzeuge gefunden hätte. Ich hätte nun 3 Stück. Aber er erklärte mir, dass er mir 2 der 3 Feuerzeuge nun abnehmen werde und ich mir eines aussuchen könnte.

Nach dem Check-in zum Flug in die USA wurde ich nochmals kontrolliert. Man erklärte mir, das würde bei Flügen in die USA bei - zufällig - ausgewählten Passagieren so durchgeführt. Eine Sicherheitsroutine, die auch zu meiner Sicherheit, existiere. Mein Einwand, daß eine Leibesvisitation alleine bei mir im Angesichte der anderen Passagiere ehrverletzend wäre, wurde sicherlich von den freundlichen Japanern sehr ernst genommen. Man wies mich aber auf die besonderen Vorschriften bei Flügen in die USA hin, die letztlich direkt aus den USA kämen.

In San Francisco sollte ich dann also dem Drachen direkt ins Gesicht sehen. Das war erst einmal - nach längerem Warten - ein Mitarbeiter der Migrationsbehörde. Ein freundlicher Mann von den Philippinen. Ich erzählte ihm von meinen Erlebnissen auf den Philippinen und wie freundlich die Menschen dort waren. Er hörte mir eine zeitlang mit träumerischen Blick zu. Er sagte dann, ich wäre ein guter Mensch - Pause - aber in dem Formular was ich ausfüllen mußte, wäre keine Adresse angegeben, wo ich diese Nacht schlafen würde. Und die Hand fuhr nieder mit einem roten Stempel auf das Formular. Ich hätte mich jetzt in den Interviewraum zu begeben, so würden die Richtlinien das sagen.

Der Interviewraum war nicht sehr voll. Nur ein älteres Ehepaar aus Osteuropa saß dort auf 2 der vielen Stühlen, die wie in einer Schulklasse reih an reih in einer Richtung, in die Richtung der zwei Offiziellen des Grenzschutz, die in einer Glasbox saßen, ausgerichtet waren. Die beiden Offiziellen, einer hellhaeutig, die andere dunkler, fixierten mich aufmerksam, als ich den Interviewraum betrat und mich beim Ehepaar höflich erkundigte, warum es auch hier sein musste. Sie hatten dasselbe Problem: keine Adresse angeben zu können, wo sie die erste Nacht verbringen könnten.
Jetzt musste ich mich um die beiden, ungeduldig werdenen Offiziellen kümmern. Der Mann schien ungeduldiger zu sein. Also mußte ich die Konversation auf die ein wenig lächelnde Frau konzentrieren. Ich erkundigte mich höflich, was den los waere. Ich sollte das Papier, auf das der Mann von den Philippinen einen roten Stempel gemacht hatte, abgeben und meinen Pass.

Nach Momenten der aufmerksamen Prüfung, - auf meinem Passbild hatte ich noch nicht meinen Reisebart, hatte aber bei dem Mann von den Philippinen meine Fingerabdrücke zum Abgleich hinterlassen -, sagten sie mir, ich hätte keine Kontaktadresse in den Staaten angegeben. Ich wüßte das, wäre aber ein Reisender, der quer durch die USA reisen wollte, nach New York. Eine Adresse, die Frau schränkte ein, nur eine Adresse. Ich sagte, das würde den beiden doch nicht weiterhelfen: morgen wäre ich woanders, wüßte nicht wo. Das wäre richtig, aber die Vorschriften sähen vor, das dort eine Adresse angegeben werden müßte. Ich erzählte von meiner Einreise in die Philippinen. Dort wollte sie das gleiche, verstanden aber meinen Standpunkt als Individualreisender und beliessen es bei einem Lächeln. Ich erzählte noch wie freundlich die Menschen dort wären und selbst am frühen Morgen schon lächelten. Aber dann vereiste apprupt ihr Lächeln. Der Mann sagte zischelnd etwas, was ich nicht verstand. Sie erklärten mir darauf sehr ernsthaft, daß ich nicht in irgendein Land, sondern in die Vereinigten Staaten von Amerika einreisen wollte. In der folgenden, fast andächtigen Stille, weiste mich ihr Blick an die hinter den Offiziellen an der Wand hängenden, bunte Fahne.

Die Vereinigten Staaten von Amerika wären bestimmt ein großartiges Land mit unbegrenzten Möglichkeiten. Ich bot den beiden Offiziellen mein Handy fuer eine permanente Handypeilung an. Sie wüßten dann immer, wo ich - mit Blick auf die Frau - dann wäre. Das würde den Vereinigten Staaten von Amerika - und mir natürlich - mehr helfen, als eine Adresse für eine Nacht, wo niemand wüßte ob ich dann auch wirklich dort ankommen würde. Ich hatte die Grenze der Geduld wohl nun endgueltig erreicht. Die Frau mit sehr offiziellen Stimme: ich würde mich dort, genau dort, auf einen der Stuehle setzten und nicht eher den Raum verlassen können, bis ich dort in das Formular eine Adresse eingetragen hätte. Jetzt war der Zeitpunkt für eine höfliche Stille meinerseits und ich setzte mich neben das Ehepaar auf einen der Stühle.

Dummerweise aktivierte sich  beim Hinsetzen das Smartphone in meiner Hosentasche und es spielte auf einmal Musik. "Paper Planes" von M.I.A. - ich mochte den Song. Der Text des Liedes war aber jetzt zu diesem Zeitpunkt ein wenig unpassend oder zu cool. Der Typ vom Grenzübergang schien die Musik fuer einen Moment sogar zu mögen, erstarrte dann aber in dem offiziellen Ton, es wäre absolut verboten hier Smartphones zu gebrauchen. Das war für mich natürlich ein Problem. Ich brauchte irgendwie eine WIFI-Verbindung um eine Adresse herauszufinden, um sie in das Formular zu schreiben. Die beiden würden mir sicherlich nicht ihr Smartphone für einen Moment leihen wollen.

Ich fühlte mich in die Zeit mit Längerbleiben und Absolvieren von Strafarbeiten in der Schule zurückversetzt. Die beiden hatten Genugtuung. Ich erkundigte mich bei dem Ehepaar, ob sie eine Adresse wüßten? Wär zu einfach: Nein. Also holte ich erst einmal Luft, entspannte mich. Toilette müßte später möglich sein wegen Menschenrechten und so. - Also entspannen.

Es dauerte auch nicht all zu lange, da hörte ich jemanden meinen Vornamen hinter mir fragend rufen. Es war ein Mitarbeiter der japanischen Airline, mit der ich nach San Francisco geflogen war. Der männliche Offizielle sagte dem Mitarbeiter den Rucksack, der zu lange auf dem Rollband auf mich wartete, einfach irgendwo abzustellen. Das war meine Gelegenheit mich bei dem Japaner für den Flug und die Sorgfalt bezüglich eines Gepäcks zu bedanken. Wir sprachen ein wenig, ich auch über das Problem hier mit der Adresse und der nette und höfliche Mensch zückte sein großes und sehr modernes Smartphone, - aus den Augenwinkeln sah ich, daß die Offiziellen sich ruhig verhielten-, und wir suchten eine Adresse eines Hostels mit netten Namen im Zentrum von San Francisco heraus. Voila! Ich hatte das Formular komplett ausgefüllt.

Ich fragte das Ehepaar, ob es mit mir in das Hostel kommen wollte? Komischerweise verneinten diese, was ich nicht verstand. Dort spielte sich eben ein größeres Drama ab, - sprachen auch nur gebrochen Englisch. Ich ging zum Glaskasten, um mein Visa klar zu machen. Der Typ fragte noch oberflächliche Fragen, die nicht wirklich schwer zu beantworten waren. Dann bekam ich 6 Wochen Visa, passend zu meinem Flug nach Jamaika. Dort zu sitzen und Vorschriften abzuarbeiten muss wirklich deprimierend sein? Aber solche Fragen beantwortet man am besten still leise für sich mit einem Lächeln.

Die Einreise in die USA kann wirklich sehr verwirrend sein. Zum Schreiben dieser Gesichte, schaute ich mir nochmals die Einreisevorschriften im Internet an und las, daß ein Weiterflugticket in die Karibik nicht zur Einreise taugen würde. Das war aber dort dann kein Problem. Oder vielleicht ist es eine gute Strategie den Gesprächsschwerpunkt auf kleine, lösbare Probleme umfangreich in die Länge zu ziehen?

In den USA reisete ich in Reihenfolge folgende Städte ab: San Francisco, Las Vegas, Phoenix, New Orleans, Memphis, Chicago, Indianapolis, Nashville, Washington, Baltimore, New York.

Montag, 6. März 2017

Tauchen in Hong Kong

Das Wasser in Hong Kong ist kälter, die Sicht schlechter und die Strömungen unberechenbarer als in den Philippinen oder Thailand. Im Internet stieß ich auf Berichte von tötlichen Tauchunfällen im Schnitt wohl alle 3 Jahre.

So fand ich zunächst das Tauchen auch sehr defensiv. Mit einer Gruppe von Hong Kong-Chinesen fuhr ich auf einem Boot zu vorgelagerten Inseln. Dort wurde in Inselnähe in geringer Tiefe getaucht. Schwerpunkt war Unterwasserphotographie, genauer gesagt Makrophotographie. Die Unterwasserwelt dort ist natürlich nicht so zahlreich, wie in einem tropischen Riff.

Mein Buddy war der mit den besten Englischkenntnissen und sehr angenehm mit zu unterhalten. Ich fragte ihn nach mehr Tiefenerfahrungen. Zu der Zeit definierte sich die Qualität des Tauchganges für mich durch Tiefe und Tauchdauer, - war fasziniert vom taktischen Tauchen.



So schwommen wir weiter raus, zwischen die Inseln und ließen die Luft aus unseren Westen und sanken hinab. Nach gut 3 Metern war die Sicht Null. Noch nicht einmal das Finometer war zu erkennen. Reflektiv sank ich tiefer  bis ich harten Grund an den Füßen spürte. Da auch der Buddy nicht mehr zu sehen war, rieten die PADI-Richtlinien zum sofortigen Auftauchen. Das war eine gute Idee. Das Wasser war aber so trübe, daß es sehr leicht war oben mit unten zu verwechseln. Also die Luftblasen mit den Händen spüren und der Richtung folgen.

Wieder an der Oberfläche angekommen wartete mein Buddy auf mich. Da unten wäre es risikoreicher? Er lächelte, ich wollte es selber sehen. - Ich mag asiatische Höflichkeit.

Der Tag war entspannend und angenehm. Die Bewohner von Hong Kong sind generell verschlossener als die Leute in Thailand oder den Philippinen. Schafft man aber sie etwas näher kennen zu lernen, öffnen sie leicht ihr Herz und werden im positiven Sinn anhänglich.

Die Preise für das Tauchen entsprechen dem internationalen Niveau. Tauchen ist also - verglichen mit dem allgemeinen Preisniveau - in Hong Kong sehr günstig. Aber natürlich steckt man hier aus Spaß an der Freude sehr viel Geld in Ausrüstung, speziell technische Dinge wie Tauchcomputer oder Kameras. Mein Buddy schickte mir auch meine ersten Unterwasserpotraits von mir.

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Sonntag, 5. März 2017

Hong Kong

Ich erinnere mich noch sehr genau an die Gefühle das erste Mal in Hong Kong zu sein. Als ich mit meinem Rucksack alleine auf den Straßen stand und von den Dimensionen der Bauwerke und der Massen an Menschen wortlos erschlagen in die Skyline starrte, machte eine ältere Dame mit einem Grinsen ein Photo von mir: Streetphotographie.



Ansonsten ist Hong Kong die Stadt der perfekten Anonymität. Im Rotlichtbezirk Mong Kok findet sich leicht ein günstiges Plätzchen. Die Zimmer dort befanden sich preislich zwischen 20 und 30 US$. Das ist für Hong Kong sehr billig. Hong Kong soll eine der teuersten Städte der Welt sein. Englisch wird aber erst ab einem gewissen sozialen Rang gesprochen. Die einfachen Leute sprechen Kantonesisch. Wobei es unhöflich ist, es als Chinesisch zu bezeichnen.



Die billigen Zimmer hatten meist keine Fenster. Dank der modernen und sehr guten Klimaanlagen konnte man problemlos in den Zimmern rauchen. Auf den Straßen jedoch herrschte Rauchverbot, an das sich auch alle hielten. Auf den Boden läßt keiner dort was fallen. Kriminalitätsrate lag bei 0. Man konnte problemlos zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Stadt umherlaufen und sogar einkaufen. Man bekommt ein Visa bei Einreise für 3 Monate und hat gleich die Arbeitserlaubnis für diese Zeit, allerdings nur für einen Job. Die U-Bahn ist selbstmordsicher und es spielt in den Wagen klassische Musik. Preislich waren die Tarife sehr günstig. Es gibt viel Positives über Hong Kong zu erzählen. Hat man als Europäer seinen kulturellen Stand als Bezugsrahmen im Kopf, so wird dieser Rahmen in Hong Kong schnell gesprengt. Die Lebensqualität ist dort sehr viel höher als in Europa.



In Hong Kong besuchte ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Disneyland. Für mich war es wie ein weiterer Stadtteil dieser faszinierenden Stadt und es machte Spaß die ansonsten sehr ernsten Kinder dort lachen zu sehen.
Einen Tauchtag legte ich in Hong Kong ebenfalls ein. War toll zusammen mit Leuten aus Hong Kong - man vermeide dort jede Verallgemeinerung mit China - zu tauchen.

Danach wurde ich zum ersten Mal auf meiner Reise richtig krank: eine ordentliche Erkältung. Das Wasser in Hong Kong ist bedeutend kälter als in den Philippinen.
Ich wollte danach in die USA fliegen. Da damals Ebola - eine infektiöse, fieberhafte Erkrankung - als Thema der internationalen Sicherheit gesehen wurde, beschloss ich für eine Woche mehr in Hong Kong zu bleiben und nicht mit Fieber in die USA zu reisen.


Ich suchte ein nettes Zimmer und machte den Vermieter klar, daß ich ein schönes Zimmer mit netter Aussicht für 20 Dollar zum Gesundwerden brauche. Klar in den USA hätten sie mir da nicht folgen können.

Ich hatte jetzt eine Woche nur mit mir. Sah Tag und Nacht durch mein Fenster auf der Straße das Leben dieser Stadt. Am Morgen ging ich immer zu den selben Leuten auf den Markt um Früchte zu kaufen. Bei Erkältung vielleicht eine gute Idee? War auch zuvor täglich bei McDonald's - ist einfach das billigste Essen in dieser Stadt und die asiatische Frühstückssuppe fand ich immer gut ...



Daß ich kein Wort Kantonesisch verstand, störte keinen. Ich hatte genug Ruhe mich auf die Feinheiten des Tages zu konzentrieren. Ich meditierte täglich mehrere Stunden dort, tauchte ein in einen stillen Ozean von Lichtern. Nachts ging ich dann im 7-Eleven einkaufen. Schokolade und schwarzen Tee in einer Plastikflasche. Es gibt keinen Ladenschluß in Hong Kong. Völlig egal, wann Du einkaufen gehst. Ich fühlte mich sehr wohl in Hong Kong.

Als ich mich in der großartigen Stadt von meiner Erkältung erholt und kein Fieber mehr hatte, unternahm ich den Flug in die USA. Ich flog von Hong Kong nach Tokyo und verbrachte 3 Stunden im internationalen Teil des Flughafens dort. Dann ging es mit einer japanischen Airline den langen Weg über den Pazifik. Die Sonne schien permanent. Da ich Jetlag vermindern wollte sprach ich gut 4 Stunden mit einer japanischen Stewardess über allerlei Themen, um mich am Einschlafen zu hindern. In den USA angekommen half mir auch ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft mit den übelgelaunten und unfreundlichen Mitarbeitern der örtlichen Migrationsbehörde fertig zu werden. Dazu in dem Beitrag über die USA mehr. Insgesamt bekam ich auf diesen Flug die Erkenntnis ein sehr bedeutendes Land in Asien vergessen zu haben zu besuchen: Japan!